Auszüge aus dem Schulprogramm der Grundschule Feudingen
0 Einleitung
Das vorliegende Schulprogramm der Städtischen Grundschule Feudingen beschreibt
die pädagogische Arbeit des Kollegiums, deren Ziel- und Wertvorstellungen und
die Maßnahmen, durch die die Umsetzung der Ziele und Werte erreicht werden sollen. ...
1 Erziehung, Unterricht, Unterrichtsorganisation
„Die Grundschule ist eine gemeinsame Schule für alle Kinder.
Neben vielfältigen individuellen Begabungen treffen hier unterschiedliche soziale
oder ethnische Herkunft, verschiedene kulturelle Orientierungen und religiöse
Überzeugungen aufeinander. Aufgabe der Schule ist es, diese Vielfalt als Chance
zu begreifen und sie durch eine umfassende und differenzierte Bildungs- und Erziehungs-
arbeit für das gemeinsame Lernen der Kinder zu nutzen. Unterricht, Erziehung und
Schulleben schaffen verbindliche gemeinsame Lern- und Lebensbezüge.“ 1
In den folgenden Unterkapiteln stellen wir dar, wie wir versuchen, dieser Aufgabe
an unserer Schule gerecht zu werden.
1.1 Gemeinsame Ziel- und Wertvorstellungen des Kollegiums
Im folgenden Kapitel werden Ziele und Wertvorstellungen des Kollegiums bezüglich
des sozialen, fachlichen und methodischen Handelns an unserer Schule erläutert.
1.1.1 Schule als Ort des Lernens, Spielens und Feierns
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass die uns anvertrauten Kinder mit Freude
und Erfolg lernen und sich in dieser Schule wohl und zu Hause fühlen.
Dazu gehört, dass Lerninhalte möglichst interessant, abwechslungsreich und
handelnd dargeboten werden (zum Beispiel auch durch Ausflüge und Unterrichts-
gänge, Wettbewerbe, Lernspiele usw.), damit jedes Kind im Rahmen seiner
Möglichkeiten Lernfreude und –erfolg erfahren kann. ...
Um erfolgreiches Lernen zu ermöglichen, sollte Schule nicht nur als Ort des Lernens
sondern auch als Ort des Spielens und Feierns verstanden werden.
Spielen und Feiern stärken im besonderen Maße das soziale Miteinander und
das Zusammengehörigkeitsgefühl, welche für alle Bereiche des Schullebens
erforderlich sind. Feste Regeln und Rituale bilden die Grundlage für dieses
Miteinander sowie für ein angstfreies Lernklima, das sich durch Respekt
voreinander auszeichnen soll.
Dies findet sich wieder in unserer „Vereinbarung zum friedlichen Miteinander“ , ... .
Wir bemühen uns, die Nöte und Meinungen der Kinder ernst zu nehmen,
indem wir ihnen ein größtmögliches Maß an Mitbestimmung einräumen
(z. B. bei der Raumgestaltung, Tisch- und Sitzordnung etc.)
1.1.2 Förderung der Selbstständigkeit unserer Schüler
„Das Lernen zu lernen und ein Leben lang lernfähig zu bleiben, ist für das Leben
in der heutigen Gesellschaft von besonderer Bedeutung.“ 2
Durch vielfältige, offene Unterrichtsformen (wie Partnerarbeit, Gruppenarbeit,
Wochenplan, Projekte usw.) möchten wir die Flexibilität und Selbstständigkeit
der Kinder fördern, so dass sie in zunehmendem Maße Unterricht selbst planen
und mitgestalten können. Grundlage hierfür ist, dass auch das Lernen
selbst zum Unterrichtsthema gemacht wird und die Kinder Verständnis und
Einsicht gewinnen für ihre Lernwege. Somit verändert sich die Rolle der Lehrkraft
hin zu einem Berater und Begleiter des Lernprozesses.
1.1.3 Vertrauen und Offenheit in unserer Schule
Vertrauen und Offenheit dienen als Basis für ein gutes und angstfreies Lernklima.
Die Kinder unserer Schule sollen vertrauensvolle Bindungen zu Mitschülern und
Lehrkräften erfahren, sowie gegenseitige persönliche Zuwendung und einen
offenen mitmenschlichen Umgang als Selbstverständlichkeit erleben.3
Es ist unsere Aufgabe, alle Kinder unter Berücksichtigung ihrer individuellen
Voraussetzungen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und in ihren sozialen
Verhaltensweisen anzunehmen. 4 Um Vertrauen und Offenheit entwickeln
zu können, benötigen die Schüler ein Gefühl der Sicherheit. Diese Sicherheit
geben wir ihnen durch Klassenregeln, immer wiederkehrende Rituale und
der „Vereinbarung zum friedlichen Miteinander“. Die Einbeziehung der Eltern
ins Schulleben (z.B. durch Informationsaustausch, gemeinsame Aktivitäten usw.)
ermöglicht die volle Entfaltung des Vertrauens und der Offenheit an unserer Schule.
1.1.4 Stärkung des partnerschaftlichen Denkens
Die Schüler unserer Schule sollen erfahren, dass partnerschaftliches Denken
und Teamgeist ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens sind.
Sie sollen hingeführt werden zu solidarischem Handeln, Toleranz und Achtung
der Menschenrechte, zu einem friedlichen Miteinander in der Einen Welt. 5
Neben den unter Punkt 1.1.3 genannten Grundlagen für ein soziales Miteinander,
gibt es verschiedene Möglichkeiten, dieses Verhalten anzubahnen, z.B. durch
die Übernahme von Diensten und Ämtern für die Klassengemeinschaft,
Partnerschaften der Viertklässler über das 1. Schuljahr, Mannschaftsspiele und –sport
und vieles mehr.
1.2 Unterrichtsgestaltung, Leistungsfeststellung und individuelle Förderung
„Schülerinnen und Schüler an schulische Leistungsanforderungen und dem
produktiven Umgang mit der eigenen Leistungsfähigkeit heranzuführen,
ist eine wesentliche Aufgabe der Grundschule. Dabei ist sie einem pädagogischen
Leistungsverständnis verpflichtet, das Leistungsanforderungen mit individueller
Förderung verbindet. Für den Unterricht bedeutet dies, Leistungen nicht nur zu fordern,
sondern sie vor allem auch zu ermöglichen und zu fördern. Deshalb geht der Unterricht
stets von den individuellen Voraussetzungen der Kinder aus und leitet sie dazu an,
ihre Leistungsfähigkeit zu erproben und weiter zu entwickeln. 6...
1: vgl. Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung. Ministerium für Schule,
Jugend und Kinder des Landes NRW. 1. Auflage 2003. S. 14
2 ebd. S. 17
3 ebd. S. 22
4 ebd. S. 13
5
ebd. S. 17
6 ebd. S. 19